Die Sonne zwingt mich aus dem Zelt. Um 8 Uhr ist es unerträglich im Zelt. Ich überlege wieder, ob ich einen Ruhetag einlege, aber das Wetter ist zu gut, um nicht unterwegs zu sein. Also Sachen packen und los. Bei ersten Brugsen auf dem Weg fülle ich die Vorräte wieder auf. Saft, Obst, Wasser, Milch, Brötchen und einen großen Bananenkuchen. Nach einem kurzen Frühstück, ich mag Supermärkte mit Picknickbänken, geht es weiter Richtung Møn Klint. Der Weg dorthin wird sehr hügelig. Kleine Anstiege, kurze Abfahrten, kleine Anstiege. Erinnert an ein Waschbrett. Der Wind kommt wie immer von vorne, aber das ist ja normal. Dafür scheint die Sonne und gleicht den kühlenden Wind aus. Zu Beginn geht es wieder entlang von Feldern und kleinen Dörfern.
Die Landschaft Richtung Klippe wird immer schöner. Der Wind leider auch immer stärker und die Berge steiler. Wenn man bergab treten muss und bergauf bei einer Böe stehen bleibt, fängt es an unfair zu werden, aber es gibt keine Alternative. So kämpfe ich mich Richtung Kreidefelsen. Die letzen Kilometer führen durch einen Wald. Auf einem Sandweg, der so glatt ist, wie die wenigsten Straßen bei uns. Oben angekommen gucke ich mir nicht mal die Klippe an. Hier sind viel zu viele Menschen und die längste Treppe Dänemarks an der Klippe herunter, müsste ich ja auch wieder hoch. So fahre ich einfach daran vorbei. Hinter der Klippe und dem Wald ist die Landschaft einfach schön.
Kommt auf den Bildern nicht so raus, aber es ist schön dort und den Gegenwind sieht man auch nicht. Von jetzt an bläst er mir frontal ins Gesicht. Wenn dann noch eine Wolke vor die Sonne zieht, wird es kalt und ich bekomme schlechte Laune. Ich friere einfach nicht gerne.
So geht ab 13 Uhr das normale Spiel los. Jacke an, Jacke aus, Jacke an, Jacke aus…
Langsam nähere ich meinem Ziel Bogø, von wo eine Fähre nach Falster übersetzt. Bogø ist eine kleine Insel, die über einen Damm mit Møn verbunden ist.
Heute sind mir den ganzen Tag über viele Tourenfahrer entgegen gekommen und viele haben sich über meinen Gegenwind lustig gemacht. Ist ja auch leicht, wenn man selber Rückenwind hat. An der Fähre treffe ich einen Berliner der Kopenhagen/Berlin fährt und wir kotzen uns so richtig über den Wind aus. Tut ganz gut.
Die Überfahrt nach Stubbekøbing auf Falster dauert ungefähr 20 min und trotz Windjacken, sind wir beide durchgefroren.
Der Berliner steuert den nächsten Campingplatz an, ich will noch 1,5 Stunden fahren.
Auf Falster ändern sich die Weg und führen wieder direkt an der Ostsee entlang
So geht es fast 25 km. Lange Strecken fahre ich durch Wälder.
Es ist nicht zu erkennen, aber der Wald grenzt direkt an die Ostsee. Waldfahrten mit Seeblick sind ungewohnt für mich.
Auf den letzten km endet auch der schützende Wald und es geht durch den Wind. Laut Wetterbericht lebhafter Wind 20km/h mit Böen 55km/h – hat sich auch so angefühlt.
Ankunft. Aufbau. Duschen. Waschen. Essen.
Anzahl Schokoladen: 2
Sonnenuntergang.