Gestern Abend hat es angefangen zu nieseln und hat die ganze Nacht über angehalten. Nach der Wettervorhersage war das illegal.
Der Morgen ist durchweg bedeckt, nicht kalt, aber windig. Ich versuche einen zeitigen Aufbruch, klappt aber nicht. Vielleicht liegt es an den freundlichen Steckdosen, die mich beim Zähneputzen anlächeln.
Wie immer sitze ich um 10.30 Uhr auf dem Rad. Die letzten Tage dachte ich, dass der Wind kräftig weht, jetzt weiß ich, dass es schlimmer geht. Er weht stramm aus Westen und genau da will ich hin.
Ich fahre hin und her durch landwirtschaftliche Flächen die vereinzelten Häuser sind entweder leer oder es hängt ein ‚zu verkaufen‘ Schild davor. Die Landflucht ist hier sehr ausgeprägt. Jetzt verstehe ich, warum Dänemark unbedingt den Belttunnel will, Falster und Lolland sind am aussterben. Mich solchen Gedanken versuche ich mich von dem Gegenwind abzulenken. Es ist ein harter Kampf.
Der Himmel sieht auch bedrohlicher als die letzten Tage aus.
So fahre ich den ganzen Tag durch Felder. Bisher kam ich immer ganz gut damit zurecht, wo eine Kirche steht, gibt es einen Supermarkt, aber das ist hier anders. Auf 50km komme ich an keiner Möglichkeit vorbei einzukaufen.
Irgendwann habe ich Glück und in dem ersten Brugsen für heute und dem letzten meiner Reise gebe ich meine letzten Kronen aus.
Kurz danach erreiche ich Rødby.
Zum Hafen ist es auch nicht mehr weit und da legt die Fähre nach Puttgarden ab.
15 Minuten nach meiner Ankunft am Hafen bin ich auf dem Schiff.
Ein letzter Blick zurück.
Schön war es – bis auf den Wind. Aber auch das habe ich hinbekommen.
Die Fähre ist übrigens eine Hybrid-Fähre und macht ganz saubere Luft.
Ich auf der Fähre.
Blick von der Fähre.
Das ich wieder in Deutschland bin, merke ich schnell an der schlechten Qualität der Radwege und der miserablen Beschilderung.
Diese Wege haben wenigstens keine Wurzel-Aufbrüche.
Die Fahrt über die Fehmarnsundbrücke war überhaupt kein Spaß. Hier ist Sturm.
Ich fahre bis auf einen Campingplatz hinter Großenbrode.